Oberfläche

Die Oberflächenveredelung ist nicht nur der Schutzmantel für das Möbel, sie bestimmt vor allen anderen Aspekten seinen Charakter.

Beizen:
Mit Holzbeizen, die lösliche Farbstoffe enthalten oder chemische Reaktionen im Holz auslösen, lässt sich der natürliche Holzfarbton verändern.

Bleichen:
Mit Wasserstoffsuperoxyd lässt sich Holz aufhellen.

Laugen:
Mit einer Lauge behandelt, verliert die Holzoberfläche Fette und Verunreinigungen werden abgemildert.

Bürsten, Sandeln:
Rustikal wirkt die Holzoberfläche, wenn weichere Bereiche gebürstet oder mit dem Sandstrahl bearbeitet und dadurch betont werden. Beliebt ist diese Behandlung für Nadelhölzer, z. B. Lärche und Pinie, und offenporige Hölzer, z. B. Eiche und Esche.

Räuchern:
Salmiakgeistdämpfe reagieren mit der Gerbsäure des Holzes, so dass es sich bräunlich färbt. Für Hölzer mit hohem Gerbsäuregehalt, z. B. Eiche.

Kalken:
Die offenen Poren werden mit einer Paste aus Kreide und Bindemitteln eingerieben. Das betont das Porenbild. Beliebt bei grobporigen Hölzern wie Eiche oder Esche.

Oberflächenschutz:
Lacke, Öle, Wachse und Lasuren schützen Möbeloberflächen vor Schmutz und Schäden.

Wachse und Öle:
verleihen dem Holz eine warme, matte Ausstrahlung.

Lacke:
Lacke können die Holzoptik unterstreichen oder mit einer deckenden Farbschicht für eine individuelle Möbel-Optik sorgen.
Die LIGNO Möbelwerkstatt lackiert vorzugsweise mit
Polyurethanlacken (PUR) (auch DD-Lacke): härten durch Polymerisation der beiden Komponenten aus und sind nach der Trocknung unlöslich. Matt bis hoch glänzend, sehr haltbar, resistent gegen Kratzer, Licht und Chemikalien.

Weitere Lacksysteme sind:

Aqua-Lacke:
lösemittelarme Lacke auf Basis von Wasser und Kunstharzen, matt bis glänzend, schadstoffarm, geringe Geruchsbelästigung, gute Beständigkeit gegen Chemikalien und Licht, empfindlich gegen Wasserdampf, Säuren und Laugen.

Nitrozellulose-Lacke (NC-Lacke):
lösemittelhaltige Lacke auf Basis von Cellulosenitrat. Matt bis glänzend. Trocknen schnell, sind empfindlich gegen Feuchtigkeit, Öl, Alkohol und Säuren.

Polyester-Lacke (UP-Lacke):
Chemisch härtende Lacke auf Basis reaktiver Polyester und Lösemittel. Klassische Piano-Lacke für Hochglanzflächen. Bedingt lichtecht, empfindlich gegen Stöße.

Schellack:
Kommt heute kaum noch zum Einsatz. Wird aus Schildlaus-Sekreten gewonnen und aufwändig im Handpolierverfahren aufgetragen (z. B. auf Steinway-Flüge). Sehr empfindlich.